Elternzeit finanziell planen: Budgetieren, Sparen und Investieren für Familien

In diesem Blog möchte ich euch vorstellen wie ihr eure finanzielle Situation plant und optimiert, um die finanzielle Sicherheit eurer Familie zu gewährleisten.
Warum teile ich diese Informationen mit euch? Nun, ich selbst war in genau dieser Situation. Als ich schwanger wurde, war ich in Vollzeit beschäftigt und hatte ein gutes Einkommen. Doch dann kam die Zeit, in der das Elterngeld und das Kindergeld unseren finanziellen Bedarf nicht vollständig abdeckten. Wir mussten uns plötzlich stark einschränken, und das hat mich anfangs wirklich frustriert.
Aber das war nicht alles. Die Situation wurde noch komplizierter, als ich erneut schwanger wurde, während ich bereits in Teilzeit arbeitete. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Elterngeld auf der Grundlage meines reduzierten Teilzeitgehalts berechnet, was die finanzielle Lage noch drastischer machte. Die Kosten stiegen weiter an, da wir schon für das erste Kind Kinderbetreuung und Essensgeld bezahlen mussten. Es schien, als bliebe vom Elterngeld und Kindergeld nicht viel übrig. Inmitten all dieser finanziellen Herausforderungen fragte ich mich, wo die Anerkennung und Unterstützung für die Mütter bleibt.
Aber die Herausforderungen hörten nicht auf. Gerade als wir dachten, dass wir endlich das Schlimmste hinter uns gelassen hatten - sei es die Belastungen durch die Corona-Pandemie oder die schrecklichen Hochwasserschäden - brach ein Wirtschaftskrieg aus, der alles noch teurer machte. Die steigenden Preise für Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs machten sich in unserem Haushalt bemerkbar.
Es war eine schwierige Entscheidung, aber ich fühlte mich gezwungen, wieder früher arbeiten zu gehen, als ich eigentlich geplant hatte. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit meiner Tochter in der Elternzeit verbracht, aber die steigenden Kosten und der finanzielle Druck zwangen mich dazu, sie bereits im Alter von 10 Monaten in die Obhut einer Tagesmutter zu geben, um wieder arbeiten zu können. Dies war eine emotionale Achterbahnfahrt für mich als Mutter, und ich wollte anderen Eltern helfen, diese finanziellen Hürden besser zu bewältigen.
Obwohl es finanziell etwas entspannter in unserer Haushaltskasse aussah, spürten wir immer noch die enormen Kosten für die beiden Kindertagesstätten. Ich hatte zwar den Rückhalt meines Mannes, und das war eine große Erleichterung, aber ich stellte mir oft die Frage: Wie hätte ich das alles alleine bewältigen können? Was wäre, wenn mein Mann nicht da wäre? Wie hätte ich mir eine Wohnung leisten können, ein Auto, vielleicht sogar mal einen Urlaub?
Diese Gedanken beschäftigten mich immer wieder und ließen mich nicht los. Sie erinnerten mich daran, wie wichtig es ist, finanziell vorzusorgen und kluge Entscheidungen zu treffen, besonders wenn Kinder Teil deines Lebens sind. Ich wollte eine Unterstützung für andere Eltern sein, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen, und ihnen zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, finanzielle Stabilität zu erreichen, selbst in schwierigen Zeiten.
Ich bin jemand, der gerne alles bis ins kleinste Detail vorbereitet, und das gilt besonders für wichtige Lebensereignisse wie die Geburt eines Kindes. In meinen beiden Schwangerschaften hatte ich bereits alle notwendigen Anträge und Formulare vorbereitet, bis auf die Angaben wie das Geburtsdatum und die Namen der Kinder. Der Elterngeldantrag war fertig, die Elternzeitplanung für meinen Arbeitgeber war ausgearbeitet (übrigens könnt ihr in meinem Blogpost "Ablehnung Teilzeit in Elternzeit - ein Erfahrungsbericht" mehr dazu lesen). Der Kindergeldantrag lag fertig zum Versenden zu Hause bereit. Bei all diesen Anträgen mussten nach der Geburt nur noch die fehlenden Daten wie das Geburtsdatum und Name meines Kindes, meine Unterschrift und das Datum sowie die Geburtsurkunde hinzugefügt werden. Selbst die geforderten Dokumente wie Gehaltsabrechnungen waren vorbereitet.
Ich kann diesen Tipp nur wärmstens empfehlen, denn nach der Geburt ist es oft sehr schwer, sich auf bürokratische Aufgaben wie das Ausfüllen von Anträgen zu konzentrieren. Die Zeit nach der Geburt sollte für die Bindung mit dem Baby und die Erholung genutzt werden, nicht für den Papierkram. Die Vorbereitung im Voraus kann den Übergang zur Elternschaft reibungsloser gestalten und den Stress minimieren.
Vor der Geburt vorbereiten
- Kindergeld Formular
- Elterngeld Formular (Entgeltnachweise vorbereiten falls vorhanden)
- Elterngeldrechner: Zum planen euerer Finanzen sehr hilfreich. Schaut es euch schon mal an wohin eure Finanzielle Reise geht.
- Info Broschüre Elterngeld Elternzeit bmfsfj
- Im Notfall Bürgergeld beantragen.
- Im Notfall Kinderzuschlag beantragen Weitere Informationen
- Unterlagen von der Krankenkasse für die Versicherung eures Baby´s vorbereiten
Das Ausfüllen von Formularen für finanzielle Unterstützung kann manchmal verwirrend sein. Aber ihr seid nicht allein! Die Familienkasse steht bereit, um euch bei Fragen zu Kindergeld, Kinderzuschlag, Elterngeld und mehr zu helfen.
Falls ihr euch lieber an eine neutrale Stelle wenden möchtet, ist die pro familia-Beratungsstelle eine gute Option. Dort erhaltet ihr Unterstützung von kompetenten Beratern, die sich auf Familienfragen spezialisiert haben.
Egal, für welche Anlaufstelle ihr euch entscheidet, Hilfe ist verfügbar. Ihr müsst nicht alleine durch den Formulardschungel navigieren. Denkt daran, finanzielle Unterstützung ist wichtig, um eure Familie zu stärken und euren Kindern die besten Chancen zu bieten.
Nach der Geburt
- Die Hebamme per WhatsApp über die Ankunft des Babys informieren. Sie wird sich zeitnah melden.
- Im Einwohnermeldeamt die Geburtsurkunden beantragen. Diesen Service kann auch das Krankenhaus übernehmen, oder der Papa kann persönlich zum Einwohnermeldeamt gehen.
- Die Geburtsurkunden (wichtig mehrfache Ausfertigung) vom Einwohnermeldeamt abholen lassen, auch der Papa kann diese Aufgabe übernehmen.
- Alle vorbereiteten Anträge (Elterngeld, Kindergeld, Krankenkasse usw.) vervollständigen und abschicken.
- Einen Kinderarzt suchen und telefonisch einen Termin für die erste U-Untersuchung vereinbaren. Falls die Versichertenkarte nicht rechtzeitig vorliegt, können die Kosten im Nachhinein verrechnet werden
Unsere Spartipps für finanzielle Entlastung
- Wir haben auf Urlaub und den Kauf neuer Kleidung und Schuhe verzichtet.
- Wir haben viele Geschenke für die Babys erhalten und auch Second-Hand-Kleidung angenommen.
- Wir haben Windeln und Feuchttücher im Spar-Abo bei Amazon gekauft. Schaut mal hierzu in unserem Blogpost "Praktische Wickeltaschen: Was du wirklich in der Tasche brauchst"
Wir haben bewusst unsere Ausgaben auf das Wesentliche beschränkt, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Das bedeutete, dass wir uns auf die Notwendigkeiten konzentrierten und Luxusausgaben vermieden. Unsere Priorität lag darauf, für unsere Familie zu sorgen und klug mit unserem Budget umzugehen. Dieser Fokus auf das Wesentliche half uns, finanzielle Sicherheit zu schaffen und gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Kinder zu erfüllen. Es war eine Zeit des Lernens und der Anpassung, aber es hat sich am Ende ausgezahlt.
Frühzeitig eine Hebamme suchen.
Ein weiterer entscheidender Ratschlag, den ich aus eigener Erfahrung teilen möchte, betrifft die Suche nach einer Hebamme. Hebammen sind in vielen Regionen leider Mangelware, und es kann eine große Herausforderung sein, rechtzeitig eine zu finden, die zu euch und euren Bedürfnissen passt. Daher empfehle ich dringend, so früh wie möglich mit der Suche zu beginnen, am besten bereits in den ersten Schwangerschaftswochen. Die Unterstützung einer Hebamme ist von unschätzbarem Wert, insbesondere während der Schwangerschaft und der ersten Wochen nach der Geburt. Sie kann euch nicht nur medizinisch betreuen, sondern auch eine wichtige emotionale und informative Stütze sein. Hebammen sind Experten für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett und können euch mit wertvollen Ratschlägen und Anleitungen versorgen. Sie können auch bei der Planung eurer Geburtswünsche und -Vorstellungen helfen. Da die Nachfrage nach Hebammen oft hoch ist, ist es ratsam, frühzeitig Kontakt aufzunehmen und möglicherweise mehrere Hebammen zu kontaktieren, um sicherzustellen, dass ihr die Betreuung bekommt, die ihr braucht und verdient. Eine gute Hebamme kann die Geburt und die Zeit danach zu einer positiven und unterstützenden Erfahrung machen.