Regenbogenkinder: Eine Reise durch Licht und Hoffnung

Sternenkinder: Unvergessene Spuren im Himmel
Nach meinem ersten Kind hegte ich den dringenden Wunsch, direkt wieder schwanger zu werden. Doch aufgrund eines Kaiserschnitts wurde mir geraten, ein Jahr zu warten, was ich nur widerwillig befolgte. Man möchte schließlich alles richtig machen. Als die Zeit reif war, verging jedoch viel Zeit, ohne dass ich schwanger wurde. Wie beim ersten Mal ließ ich alles überprüfen, einschließlich meiner Schilddrüse, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war. Dann kam endlich der ersehnte Tag, an dem ich erfuhr, dass ich schwanger war. Ich spürte es sofort, der Test zeigte es früh an, und ich war überglücklich. Aber etwas fühlte sich anders an. Ich bemerkte es, nahm es aber nicht ernst. Ich war für mich schwanger, mit all den üblichen Nebenwirkungen von Übelkeit und seltsamen Essgewohnheiten. Bei der Untersuchung spürte ich jedoch, dass mein Frauenarzt anders reagierte, verstummte und vor sich hin murmelte. Das verunsicherte mich. Er tröstete mich vorerst, indem er sagte, dass es auch Spätzünder gibt und dass er auf die Blutergebnisse warten möchte. Am nächsten Tag rief ich erneut beim Arzt an, war wahnsinnig nervös und total verunsichert, aber es gab immer noch keine klare Antwort. Etwas war anders als bei meiner ersten Schwangerschaft. Etwas Dunkles. Alles schien so dunkel.
Voller Angst und verzweifelter Hoffnung rief ich eine andere Frauenärztin an, die mich besser zu verstehen schien, und vereinbarte einen Termin. Sie erklärte alles sehr deutlich, dass mein Baby tot ist. Ich wollte es nicht wahrhaben, glaubte sogar, sie belügt mich. Sie schützte auch den anderen Arzt und sagte, er wolle sicherstellen und die Blutergebnisse abwarten. Aber alles war so dunkel. Sie überwies mich sofort ins Krankenhaus. Aufgrund der blöden Corona-Pandemie musste ich auch das alleine durchstehen. Die Menschen im Krankenhaus waren sehr nett, sie verstanden die Situation und kümmerten sich liebevoll um mich, zumindest erinnere ich mich so daran. Im dritten Monat wurde ich ausgeschabt, nach ein paar Stunden war ich wieder fit und konnte nach Hause gehen. Ich glaube, ich habe noch nie zuvor ein so starkes Gefühl des Verlusts verspürt. Mein Baby im Bauch fehlte mir. Ich fühlte mich leer, etwas fehlte in mir. Ich fühlte mich unglaublich einsam. Doch diese Dunkelheit, die ich in diesem einen Monat empfunden hatte, war verschwunden.
Zu dieser Zeit mussten wir auch noch einen guten Freund beerdigen, was schrecklich war. Ich wollte für meine beiden Freundinnen da sein und hatte mein eigenes Herz in den Hintergrund gedrängt. Aber die beiden bemerkten es und waren trotz des ganzen Beerdigungsstresses für mich da. Abends kämpfte ich oft mit meinen Gefühlen. Ich begann ein Tagebuch zu schreiben, um all das zu verarbeiten. Schließlich war ich bereits Mutter und musste für meinen Sohn da sein. Das half mir sehr, denn ich konnte meinem Sternenkind Liebesbriefe schreiben und all das ausdrücken, was mich bewegte, und ihm von seinem großen Bruder erzählen. Mein Sternenkind - Es war eine Reise der Trauer, durchzogen von schmerzlichen Abschieden und stummen Tränen, die den Himmel mit Regenbögen umhüllten.
Liebe Mama eines Sternenkindes,
mein tiefstes Mitgefühl begleitet dich in dieser schweren Zeit. Du bist nicht allein. Das Schicksal, ein Sternenkind zu haben, teilen viele Frauen, auch wenn es aus verschiedenen Gründen oft ein tabuisiertes Thema ist. Manchmal wird es nicht ernst genommen, manche Menschen machen sogar unbedachte Bemerkungen, ohne zu verstehen, wie es das Leben einer Frau für immer verändert. Das macht mich sehr traurig, und ich wünsche mir von Herzen, dass mehr Verständnis und Respekt für diese Situation aufgebracht werden.
Auf ein Sternenkind folgt ein Regenbogenkind
Nun fünf Monate später sah ich bereits den Mutterpass in Ivi´s Tasche aufblitzen. Ihr Strahlen verriet alles - sie war schwanger. Schon lange wollte sie es mir sagen, hatte aber Angst, dass ich traurig sein könnte. Doch meine Reaktion war alles andere als traurig. Ich freute mich unglaublich. Die Sachen, die ich von meinem Sohn hatte, hatte ich ihr bereits vererbt bzw. an mein wundervolles Patenkind. Es fühlte sich an, als wäre ich selbst wieder schwanger. Ich wünschte mir ich wäre auch schwanger. Und hier ist meine Geschichte:
Der Arzt hatte mir nach dem Apport geraten, ein oder zwei Zyklen abzuwarten, und dann könne ich ohne Probleme wieder schwanger werden. Doch ich war so ungeduldig. Schon nach einem Monat wagten wir einen erneuten Versuch. Drei Monate lang habe ich auf das Ergebnis eines Schwangerschaftstests gewartet, aber jedes Mal war das Ergebnis negativ, und meine Periode kam. Alles fühlte sich seltsam an - Übelkeit, merkwürdige Essgewohnheiten. Ich war frustriert. Nach dem letzten negativen Test hatte ich die Hoffnung fast aufgegeben. Ich habe meinen Körper nicht mehr ernst genommen. Aber die Zeichen waren da. Irgendwann wurden die Übelkeitsanfälle so schlimm wie nie zuvor, und mein Mann sagte, ich sei extrem launisch. Er drängte mich, einen weiteren Test zu machen. Ich wollte es gar nicht mehr wissen, aber letztendlich tat ich es doch. Und das Ergebnis war eindeutig - positiv. Ich konnte es kaum glauben und rief sofort den Arzt an. Ich war überglücklich, doch gleichzeitig hatte ich große Angst, wieder eine Fehlgeburt zu erleiden. Diese Vorstellung brach mir das Herz. Aber meine Angst war unbegründet. Ich brachte eine gesunde Tochter zur Welt - mein Regenbogenkind.
Übrigens war ich mit Ivi, die Patentante meiner Kinder, zur gleichen zeit schwanger, nur mit einem Unterschied von drei Wochen. Als ich meinen Mutterpass hatte, fuhr ich sofort zu ihr, um ihn stolz zu zeigen. Unsere Freude kannte keine Grenzen. Wir waren zusammen Schwanger.
Die Zeit während der Ausgangsbeschränkungen und der Begrenzung der sozialen Kontakte hat mir eine wertvolle Lektion erteilt: Sie hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, sich den kleinen Dingen des Lebens zu widmen. In einer Zeit, in der die Welt scheinbar stillstand, haben wir unsere Schwangerschaften genossen und intensiv über die Zukunft unserer Kinder nachgedacht. Die Beschränkungen haben uns gezeigt, dass es in Wahrheit die kleinen Momente der Verbundenheit und Zweisamkeit sind, die das Leben wirklich ausmachen.
Die Erinnerung
Die Erinnerung an mein Sternenkind bleibt ein kostbarer Stern am Himmel meines Lebens, während mein Regenbogenkind die Sonne ist, die meine Tage erhellt. Diese Geschichte ist meine Ode an die Liebe, die Trauer und die Hoffnung, die in meinem Herzen wohnen. Es ist eine Reise, die mich gelehrt hat, dass, selbst wenn Sterne erlöschen, die Farben des Regenbogens uns daran erinnern, dass die Liebe für immer strahlt. Eine Reise, die meine Seele gestärkt hat, um in jedem Sturm nach Regenbögen zu suchen.