Nachhaltig Feiern: Eine Überlegung zu Luftballons und Alternativen

Luftballons sind beliebte Dekorationselemente bei Feierlichkeiten, insbesondere auf Kindergeburtstagen. Allerdings bergen sie gesundheitliche Risiken durch die mögliche Freisetzung von schädlichen Substanzen. Entdecke umweltfreundliche Alternativen.

Ein fröhliches Kind umgeben von Seifenblasen
Ein fröhliches Kind umgeben von Seifenblasen

Luftballons sind zweifellos eine beliebte Dekorationswahl bei verschiedenen festlichen Anlässen. Sie verleihen Feiern eine festliche Atmosphäre und sind besonders auf Kindergeburtstagen ein gern gesehenes Element. Doch hinter der fröhlichen Erscheinung von Luftballons verbergen sich potenzielle Risiken und Umweltauswirkungen.

In einer Zeit, in der selbst bei Hochzeiten der Trend zum nachhaltigen Feiern - dem sogenannten Green Wedding - aufkommt, stellt sich die Frage: Sollte man bei der Partyplanung auf Ballons verzichten?

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) können bei der Herstellung von Kautschuk-basierten Luftballons aus den verwendeten Vulkanisationsbeschleunigern N-Nitrosamine und nitrosierbare Amine entstehen und freigesetzt werden. Diese Stoffe bergen gesundheitliche Risiken, da sie das Erbgut schädigen können und im Tierversuch sogar als krebserregend eingestuft wurden.

Mit Blick auf die Sicherheit unserer Kinder und die Gesundheit unserer Umwelt sollte diese Tatsache nicht leicht genommen werden.

Im Rahmen des Berichts "Nitrosamine in Luftballonen und Einweghandschuhen", veröffentlicht von den Untersuchungsämtern Baden-Württemberg, zeigt sich, dass sich die Qualität von Luftballons über die Jahre hinweg verbessert hat. Dennoch offenbarten Untersuchungen im Jahr 2021, dass von 15 getesteten Proben zwei auffällige Mengen an Nitrosaminen und nitrosierbaren Stoffen aufwiesen. Trotz dieser Verbesserungen ist es offensichtlich, dass noch immer Vorsicht geboten ist.

Selbst ein altbekanntes und beliebtes Spielzeug wie die "Sophie la Girafe" sah sich in der Vergangenheit einem Nitrosamin-Skandal gegenüber. Doch dank einer Umstellung des Herstellungsprozesses konnte das Produkt sich von diesem Vorfall erholen und wurde wieder als sicher eingestuft. Dies zeigt, dass Veränderungen in der Herstellung und strenge Kontrollen zur Sicherheit beitragen können.

Neben den gesundheitlichen Bedenken gibt es auch ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert dazu auf, Gasluftballon-Aktionen zu vermeiden. Wenn diese Ballons in die freie Natur gelangen, stellen sie eine ernsthafte Gefahr für die Tierwelt dar. Tiere können sich in den Schnüren strangulieren oder die Ballons mit Nahrung verwechseln, was zu schlimmen Folgen wie Magenverstopfungen und Hungertod führen kann.

Glücklicherweise gibt es Alternativen zu traditionellen Luftballons, die sowohl die Sicherheit als auch die Umwelt berücksichtigen. Die Süddeutsche Zeitung hat in einem Artikel mit dem Titel "Nachhaltiger Kindergeburtstag: Wie feiern ohne Luftballons?" einige kreative Optionen vorgestellt:

  • Seifenblasen und Drachen: Kinder können Seifenblasen oder Drachen steigen lassen, um eine festliche Atmosphäre zu schaffen. Hier gebit es besipielsweise Seifenblasenpistolen, Seifenblasenmaschinen oder auch Drachen.
  • Kreatives Gestalten: Anstelle von Ballons können Fensterscheiben mit Fingerfarben dekoriert oder die Straße mit Kreide bemalt werden.
Die Fingerfarben könnt ihr auch selbst herstellen. Hier geht es zu unserem Fingerfarben selber machen Blogpost.
  • Wiederverwendbare Dekorationen: Stoff-Wimpelgirlanden, Pappe-Geburtstagsgirlanden und Dekorationen aus Naturmaterialien wie Zweigen und Blüten bieten nachhaltige Alternativen.
  • Ersatz für Ballons beim Spielen: Statt mit Luftballons zu spielen, können Kinder mit Stoffbällen, Murmeln und Kastanien interagieren.
  • Nachhaltiges Konfetti: Plastik-Konfetti sollte vermieden werden. Stattdessen sind Blütenblätter, selbst gestanztes Konfetti aus echten Blättern oder Recyclingpapier eine bessere Wahl. Biologisch abbaubares Konfetti aus Saatgut ermöglicht nicht nur eine farbenfrohe Dekoration, sondern bietet auch Nahrung für (Wild-) Bienen als umweltfreundliche Option.

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Kleine Notiz am Rande: Das Konfetti-Saatgut hat meine Neugier geweckt, daher habe ich es ohne zu zögern in meinen Einkaufswagen gelegt.

Falls du dennoch nicht auf Luftballons verzichten möchtest, gibt es einige Maßnahmen, um das Risiko zu minimieren:

  • Vermeide das Aufblasen mit dem Mund: Verwende anstelle des Mundes eine Ballonpumpe, um den Kontakt mit potenziell schädlichen Stoffen zu minimieren.
  • Kinder im Auge behalten: Lasse Babys und Kleinkinder am besten gar nicht oder zumindest nicht unbeaufsichtigt mit Luftballons spielen, um jegliches Verschlucken oder Ersticken zu verhindern (und Lutschen).
  • Verantwortungsvolle Entsorgung: Entsorge die Ballons nicht in der Bio-Tonne.
  • Fair Rubber-Siegel: Wenn man dennoch Luftballons verwenden möchte, sollte man nach dem "Fair Rubber"-Siegel Ausschau halten, das auf fair gehandelten Naturkautschuk hinweist.

Insgesamt bietet die Überlegung zu Luftballons und ihren Alternativen die Gelegenheit, bewusste Entscheidungen für die Gesundheit unserer Kinder und die Umwelt zu treffen.

Quellen